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Egon Kamps

Oberstdorf-Bozen

E5 Vom Bahnhof Oberstdorf geht es über die Hoffmanns Rast zum Moorweiher und weiter über den Höhenrücken am Golfplatz vorbei zum Christlessee. Weiter führt der Weg über Spielmannsau und dann geht es aufwärts durch den Sperrbachtobel. Danach kommt die Kemptenet Hütte, das Tageziel in Sicht. Am nächsten Morgen hört es auf zu regnen. Nach ca. 20 Minuten ist das Obere Mädelejoch (1974m) und damit der Übergang in das Lechtal und die Grenze nach Österreich erreicht. Nach dem Joch geht es auf einem sehr schönen Weg abwärts Richtung Holzgau. Von hier fahre ich mit dem Bergsteigersammeltaxi zur Talstation der Materialseilbahn der Memminger Hütte. erst geht es einen sehr matschigen Trampelpfad aufwärts, nach ca. einer Stunde wird das Tal breiter und der Weg trockener. Es geht ganz schön steil über Geröll, durch Wiesen und über Schrofen aufwärts. Bei ca. 2000 m Höhe oberhalb des Wasserfalls mache ich eine längere Pause und genieße die Aussicht auf die Allgäuer Alpen und den heutigen Ab- und Aufstiegsweg.

Am Morgen gehe ich schon um halb sechs Uhr los. Es wird ein langer Tag. Es geht um den Hüttensee und dann rund 350 m aufwärts über Schrofen und Schotter zur Seescharte (2599 m). Auf dem Weg stehen die Steinböcke 10 m neben mir und schauen zu, wie ich den Weg hinaufschnaufe während sie ohne Mühe durch den Schotter spazieren. Wenn sie sich nicht ab und zu bewegen würden könnte man sie glatt für Atrappen halten. Nach der Seescharte geht es steil, erst über Schotter, dann durch Wiesen und schließlich, auf einem Rücken zwischen zwei Wasserfällen durch Schrofen und Latschengebüsch in engen Kehren abwärts zur Lochbachalm. Bald darauf verläuft der Weg fast waagerecht weit oberhalb des Baches in einem steilen Abhang. Nach einer Felsenge wird die Schlucht immer felsiger und enger und der Weg verläuft oft auf einem nur 1 m breiten Felsband steil abwärts. Links zieht die Felswand 200 m senkrecht nach oben und rechts genausoweit abwärts. Diese Gegend heißt nicht umsonst Zamser Loch. Langsam kommen am Schluchtausgang Landeck und Zams in Sicht. Ich steige steil hinab nach Zams und fahre mit der Seilbahn auf der anderen Talseite bis zur Mittelstation. Von hier sind es nur noch ein paar Minuten bis zu meinem heutigen Etappenziel.

Am folgenden Tag geht es weiter mit der Seilbahn zum Krahberg. Über den Venetberg und die Glanderspitze geht es bis ins Wonnejöchl. Von dort steige ich nach Wenns ins Pitztal ab. Mit dem Bus fahre ich ans Ende des Tales und steige dann den schönen Weg im Regen zur Braunschweiger Hütte hinauf. Hier wird heute übernachtet. Das Pitztaler Jöchl ist wegen Steinschlaggefahr gesperrt, also müssen alle über das Rettenbach Joch (2990 m) ausweichen. Der Weg führt über Blöcke und Schrofen steil aufwärts. Der Abstieg ist soweit man sehen kann Skigebiet und sieht im Sommer entsprechend häßlich aus. Erst ein Stück über den Rettenbachferner hinunter, dann einplanierter Schotter ohne grün und endlich asphaltierte Straßen und der Riesenparkplatz im Tal. Es hört auf zu regnen und der weitere Abstieg ins Ötztal ist schön. Heute übernachte ich in Zwieselstein. Am Morgen geht es über einen schönen Wiesenweg mal unterhalb, zuletzt steiler und oberhalb der Straße zum Timmelsjoch (2509m) den Hang hinauf. Pünktlich im Joch wird es windig und fängt wieder an zu regnen. Also den Anorak anziehen und weiter. Es geht durch die Wiesen, teilweise steil, dann wieder flacher das Passeirer Timmelstal hinunter. Hinter der Passerschlucht und Rabenstein wird der Weg langweiliger und zieht sich bis Moos im Passeier, meinem heutigen Ziel.

Am anderen Tag steige ich nach Stuls hinauf und dann geht es hinunter nach St. Leonhard. Oberhalb von St. Martin steige ich dann hinauf zur Pfandleralm, meinem heutigen Etappenziel. Abends fängt es an zu Gewittern und regnet in Strömen. Ich liege im Schlafsack und hoffe nur, daß morgen früh das Wetter wieder besser wird. Beim Frühstück erzählt der Wirt, daß die Hirzer Hütte (1983 m) wegen des Feiertages heute keine Fernwanderer aufnimmt. Überall auf den Almen wird musiziert und da die Hirzer Hütte durch die Seilbahn gut erreichbar ist, ist sie der Hauptort des Festes in diesem Talabschnitt. Es gibt also zwei Alternativen: entweder schon bei der Mahdalm (1991 m) oder bei der Hintereggalm (1970 m pausieren, aber beide sind nur rund 2 Stunden entfernt, oder aber die Etappe von der Hirzer zur Meraner Hütte gleich anhängen und einen langen Tagesmarsch starten. Kurz vor der Hirzer Hütte zweige ich ab und es geht steil hinauf, erst durch Wiesen, dann durch Schotter bis unter die Felswand. Es folgt eine leichte Kletterei in den Sattel zwischen Hirzer (2781 m) und Höningspitze (2698 m). Auf der anderen Seite geht es erst genauso steil wieder hinunter. Unterhalb der Felswände zieht sich der Weg dann, immer auf und ab hoch über dem Tal Richtung Missensteinerjoch (2128 m). Vom Joch aus folgt nur noch der Abstieg ins Skigebiet von Meran zur Meraner Hütte. Am nächsten Tag geht zuerst leicht aufwärts, dann stetig abwärts durch Wald und über schöne Almen Richtung Bozen. Über den Höhenrücken erreiche ich Jenesien. Da hier kein Zimmer zu bekommen ist fahre ich mit der Seilbahn direkt hinunter nach Bozen und verbringe die eingesparte Zeit dort mit Spaziergängen in der Stadt und der Umgebung. Dann geht es auch schon mit dem Zug zurück nach Steinfurt.

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